Bettina Staude

Winterblues bei Katzen und Hunden?

Aktuell ist es draußen sehr kalt. Meine Katzen wollen nicht rausgehen und auch Daisy, der Hund einer Freundin, will nur schnell ums Eck und dann gleich wieder rein ins Warme. Gerade scheinen sehr viele Hunde und Katzen gar nicht sehr aktiv zu sein und liegen lieber rum und dösen vor sich hin. Leiden die Tiere unter Winterblues?

Wieviel Rumliegen ist bei Hunden und Katzen im Winter normal?

Wenn die Tage kürzer sind und es draußen kalt ist, werden Katzen schläfriger und schaffen es, sogar bis zu 22 Stunden am Tag rumzudösen. Auf Streifzüge durch die Nachbarschaft wird gerne verzichtet. Stattdessen ist der Futternapf das Ereignis des Tages.

Auch Hundebesitzer stellen immer wieder fest, dass ihr Hund im Winter mehr schläft, bzw. insgesamt eben mehr ruht.

Wenn die Tage kürzer sind, produziert das Gehirn mehr Melatonin (Ein Hormon, das schlaffördernd wirkt) und weniger Serotonin (Glückshormon). Es kommt zu einem Ungleichgewicht. Das ist bei uns Menschen so und auch bei Hunden spielt das Glückshormon eine wichtige Rolle für das Verhalten.

Serotonin wird nicht nur bei Tageslicht gebildet, auch durch Bewegung und gesunde Ernährung. Wenn du Fragen zum Thema Bewegung und/oder Ernährung für deinen Hund oder deine Katze hast, melde dich doch einfach bei mir.

Wenn du jetzt im Winter ein verändertes Verhalten, in Form geringerem Aktivitätslevel bei deinem Hund und deiner Katze feststellst, bedeutet das nicht, dass dein Haustier automatisch an einer Winterdepression leidet.

Es kann aber auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass Hunde und Katzen an Winterblues leiden können. Leider gibt es zu dieser Thematik wenig Forschung. Es sind nur wenige Studien vorhanden, bei denen Tierbesitzer nach dem Verhalten ihrer Lieblinge befragt wurden.

Wie merkt man, dass etwas nicht in Ordnung ist?

Wenn du bei deiner Katze folgende Symptome feststellst:

  • Energielosigkeit
  • Sie zieht sich zurück
  • Kein Interesse zu spielen
  • Sie will ihre Ruhe haben und ist (noch) launischer als sonst

kann der Verdacht einer Winterdepression, bzw. Winterblues aufkommen. Gesundheitliche Probleme dürfen aber dennoch nicht ausgeschlossen werden und die Katze sollte ggf. dem Tierarzt vorgestellt werden.

Um deine Katze gut durch den Winter zu bringen und sie aus dem schläfrigen Zustand zu holen, hilft oftmals:

  • Den Spieltrieb daheim fördern, z. B. mit Spieltunnel, Federangel oder einem Federwedel unter einer Decke hin und her bewegen
  • Ein Snackball kann für Abwechslung sorgen
  • Frische Luft tut der Katze und auch uns gut. Entweder die Katze kurz vor die Tür locken oder auf den Balkon / vor einem gesicherten offenen Fenster rausschauen lassen.
  • Ein Fensterplatz mit einer kuschligen Unterlage ist immer willkommen. So hat es die Katze bequem und bekommt Impulse und Abwechslung durch´s Schauen.

Wie erkennt man Symptome beim Hund?

Wenn du bei deinem Hund folgende Symptome feststellst:

  • Antriebslos
  • er zieht sich zurück
  • wenig Interesse zu spielen
  • er hat weniger Appetit

solltest nicht gleich an eine Winterdepression denken, es kann auch einer der folgenden Punkte zutreffen:

  • Hunde können die Stimmungen und Launen von Menschen erkennen und spiegeln
  • Dem Hund kann auch einfach nur langweilig sein
  • Dem Hund fehlen ausgedehnte Spaziergänge und geistige Anregungen

Natürlich dürfen Krankheiten nicht ausgeschlossen werden und ggf. sollte der Hund beim Tierarzt vorgestellt werden.

Um deinen Hund gut durch den Winter zu bringen und ihn aus dem schläfrigen Zustand zu holen, hilft oftmals:

  • Raus an die frische Luft! Ein Spaziergang, auch bei dunklen, verregneten Tagen, tut Mensch und Tier gut. Noch schöner wird es, wenn der Hund nach dem Gassigang abgetrocknet wird und sich beide ein warmes Plätzen zusammen suchen können
  • Mit dem Hund spielen
  • Kopfarbeit anbieten –  mit einem Futterball, Schnüffelteppich oder kleine Tricks beibringen

Bewegung tut uns allen gut und hilft gegen Winterblues

Für Hunde und Katzen ist es immer gut, sich immer wieder mal zu bewegen und zu spielen. Denn durch Bewegungsmangel nimmt die Muskulatur ab und andere Probleme können entstehen.

Die tägliche Bewegung ist eine tolle Abwechslung im Alltag – das ist ganz wichtig für unsere Hunde und Katzen. Körperliche Auslastung stärkt Muskeln, Gelenke und Sehnen. Geistige Herausforderung fördern das Denkvermögen unserer Hunde und Katzen.

Und nicht unwesentlich: Gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Auf Facebook teilen
Auf Twitter teilen
Auf Linkedin teilen