Bettina Staude

Quält deinen Vierbeiner Pankreatitis?

Die Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ist ein Organ des Verdauungstrakts. Probleme mit der Bauchspeicheldrüse treten bei Hunden und Katzen leider häufig auf – oft in Form einer Pankreatitis. Laut Untersuchungen belegen, dass ca. jede 10. Katze in ihrem Leben Pankreasprobleme entwickelt und auch immer mehr Hunde sind davon betroffen.

Pankreatitis ist der Begriff für eine schmerzhafte Entzündung der Bauchspeicheldrüse.

Was macht dieses Organ so wichtig?

Die Bauchspeicheldrüse ist ein lebenswichtiges Organ, denn sie bildet unter anderem das Hormon Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels. Auch der Pankreassaft, der wichtige Verdauungsenzyme enthält, die wiederum die Nährstoffe aus dem Futter aufspalten und eine Aufnahme ermöglichen, wird hier gebildet.

Ohne diese Enzyme gibt es Probleme bei der Verdauung von:

  • Kohlenhydraten (hier nützt das Enzym Amylase)
  • Fetten (das Enzym Lipase)
  • Eiweiß (das Enzym Peptidase)
  • DNA und RNA (das Enzym Nuklease)

Das Wunderorgan Bauchspeicheldrüse

Die Pankreas passt die Produktion und Ausschüttung der Enzyme an die Art des Futters an.

So wird bei einer Kuh, die ein Pflanzenfresser ist und somit kohlenhydratreiche Kost frisst, mehr vom Enzym Amylase ausgeschüttet.

Hunde und Katzen sind Fleischfresser. Sie brauchen also mehr Enzyme wie Peptidase und Lipase, die für die Verdauung von Eiweiß und Fetten zuständig sind.

Dieser ganze Produktionsvorgang ist nicht ungefährlich für die Bauchspeicheldrüse. Durch die eiweißverdauenden Enzyme könnte sich das Organ selbst verdauen. Damit das nicht passiert, gibt es Schutzmechanismen. Versagen diese jedoch, kommt es zu einer schmerzhaften Bauchspeicheldrüsenentzündung, der sogenannten Pankreatitis.

Auslöser für Pankreatitis

In vielen Fällen lässt es sich der Auslöser gar nicht genau ermitteln. Es gibt aber eine ganze Reihe von möglichen Ursachen:

  • Übergewicht
  • Erhöhte Blutfettwerde, hier ist z.B. der Zwergschnautzer erblich vorbelastet
  • Hormonelle Erkrankungen
  • Medikamente (z.B. einige Antiepileptiker)
  • Ungeeignete Nahrung
  • Nahrungsreste, die draußen gefunden wurden
  • Verschiedene Infektionskrankheiten
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Erkrankung von Leber und Galle
  • Stress

Leider gibt Hunderassen, die sogar eine erhöhte Gefahr für Pankreatitis durch Veranlagung haben:

  • Collis
  • Kleine Terrier-Rassen
  • Boxer
  • Cocker Spaniel

Bei Katzen ist zudem ein Zusammenhang mit folgenden Viruserkrankungen bekannt:

  • FIP (Feline Infektiöse Peritonitis – Entzündung des Bauchfells, die glatte Haut, die den Bauchraum mitsamt den Organen umschließt)
  • FIV (Katzen-AIDS)
  • FeLV (Leukämievirus)
  • Felines Herpesvirus I
  • Toxoplasmose Infektionen

Die Bauchspeicheldrüse ist also ein hochsensibles Organ, welches auf verschiedene Vorgänge im Körper sehr empfindlich reagiert.

Wie verläuft eine Pankreatitis?

Die Bauchspeicheldrüse verdaut sich sozusagen selber, weil die Ausschüttung der Verdauungsenzyme vermindert ist. Statt diese Enzyme auszuscheiden, verbleiben sie zu lange in der Bauchspeicheldrüse. Es entsteht eine Entzündung und die Bauchspeicheldrüse schwillt an.

Leider sind die Anzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung alles andere als typisch:

  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Apathie
  • Gerade bei Katzen – Austrocknung

Die Diagnostik ist nicht einfach und erfolgt durch den Tierarzt. Wichtig ist für uns Besitzer:innen allerdings, dass wir alle ungewöhnlichen Verhaltensweisen unserer vierbeinigen Lieblingen notieren.

Eine akute Pankreatitis dauert zw. 3 und 14 Tagen, sie heilt wieder. Wohingegen bei einer chronischen Pankreatitis die Entzündung immer wieder aufflackert, schleichend beginnt und länger dauert.

Hilfe und Gegenmittel? Medikamente und richtige Fütterung

Ein Hund sollte nun am besten vier Mahlzeiten pro Tag bekommen, eine Katze mindestens sechs oder sogar mehr. Pro Mahlzeit sollte auch die gleiche Menge gefüttert werden.

Je leichter ein Futter verdaulich ist, umso weniger muss die Bauchspeicheldrüse bzw. der gesamte Magen-Darm-Trakt arbeiten, um den Nährstoffbedarf des Körpers zu decken.

Für Fleischfresser wie Hunde und Katzen sind tierische Eiweiße und tierische Fette hoch verdaulich und leichter zu verdauen als pflanzliches Eiweiß und Fette.

Doch ein hoher Eiweißgehalt steigert die Pankreassaft-Produktion, was nicht nur im Falle einer Pankreatitis vermieden werden sollte. Das Futter muss allerdings so viel Eiweiß bieten, wie der Organismus von Hund und Katze benötigt. Deshalb muss das verwendete Eiweiß eine hohe biologische Wertigkeit haben, damit es so gut wie nötig vom Körper verwertet werden kann. Das gelingt nur mit tierischem Eiweiß.

Dasselbe gilt für Fette: Auch sie sollten tierischer Herkunft sein, damit gute Verdaulichkeit und eine hohe Bioverfügbarkeit gewährleistet sind.

Kohlenhydrate werden von Hunden und Katzen nur in geringer Menge benötigt. Eine Kohlenhydrat-Mangel-Erkrankung ist bei Hunden und Katzen nicht bekannt.

Spätestens jetzt stellt sich also die Frage nach dem richtigen Futter mit einer leichter Verdaulichkeit und hoher Bioverfügbarkeit. Warum jedoch nicht gleich vorausschauend ein hochwertiges Naturfutter füttern? Ich stehe dir gerne beratend zur Seite – kontaktiere mich unverbindlich.

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