Bettina Staude

Sie krabbeln, sind blutsaugend und kommen alle Jahre wieder: Die Zecken!

Zwar handeln wir uns nicht so oft Zecken ein, wie unsere Hunde und Katzen, doch sind sie für Menschen gefährlicher.

Ich hatte mal eine Zecke im Hinterkopf, eines meiner Kinder am Po. Ganz persönlich weiß ich nicht, was ich schlimmer finden soll: Spinnen oder Zecken.

Ich entscheide mich für die Zecke. Zecken sind zudem auch noch richtige Überlebenskünstler, die  man schwerer los wird.

Sie gehört zu der Klasse der Spinnentiere, Unterklasse der Milben und ist ein weitverbreiteter Parasit.

  • Die Zecke ernährt sich von Blut und kann bis zu 15 Tagen an ihrem Wirt hängen.
  • Sie kann ihr Eigengewicht um ein vielfaches steigern
  • Vollgesaut wiegt sie 200-mal so viel wie im hungrigen Zustand
  • Zecken können in der Natur 3-5 Jahre ohne Blut überleben
  • Weibliche Zecken sterben nach der Eiablage, männliche nach der Begattung

Warum sind Zecken so gefährlich?

Zecken können Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen. Vor FSME kann man sich impfen lassen, vor Borreliose nicht.

Was kann man im Falle eines Zeckenbisses tun?

Es gilt immer: Die Zecke kann nicht falsch entfernt werden, Hauptsache sie wird entfernt. Doch sollte darauf geachtet werden, dass die Zecke nicht gequetscht wird, damit keine Krankheitserreger in die Wunde gelangen.

Drehen oder zeihen?

Die Zecke hat kein Gewinde und muss somit auch nicht gedreht werden. Mit dem verwendeten Hilfsmittel hautnah die Zecke langsam und kontrolliert entfernen.

Zecken nicht mit:

  • Öl
  • Mehl
  • Benzin
  • Nagellackentferne, etc. behandeln

Am Besten eine Zeckenpinzette, eine Zeckenkarte oder ein Zeckenlasso benutzen.

Die Zecke ist raus

Nach dem Entfernen der Zecke:

  • die Stelle am Besten mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren
  • manchmal braucht es mehrere Versuche die Zecke zu entfernen
  • bei Zweifel, ob die Zecke richtig entfernt wurde, einen Arzt aufsuchen

Bleibt der Kopf stecken, wird er in der Regel als Fremdkörper abgestoßen.

Die Zecke in ein gefaltetes Papier legen und mit einem Glas zerdrücken. Mit der Schuhsohle oder den Fingern die Zecken zu zerquetschen ist selten erfolgreich.

Zecken auch nicht in die Toilette schmeißen. Sie überleben im Wasser eine geraume Zeit.

Damit es erst gar nicht zu Problemen kommt, nach Spaziergängen und Co. , die Kleidung gut kontrollieren und auch den eigenen Körper. Zeckenabwehrmittel auf die Haut sprühen oder streichen, gerade auf die Beine auch wenn lange Hosen getragen werden.

Zecken leben in Gräsern, Sträuchern und Büschen, nicht auf Bäumen. Für die kleinen Spinnentiere ist der Weg zu den Blättern meist zu hoch.

Unsere Hunde & Katzen und die Zecken

Auf Grund des natürlichen Lebensbereich der Zecken, können sie unsere Hunde und Katzen viel häufiger befallen und als Wirte nutzen. Unsere Fellnasen können sich mit verschiedenen Krankheiten infizieren, wie Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose.

Hunde und Katzen sind immer nach dem Spaziergang oder dem Freigang immer nach Zecken abzusuchen. Sonst kann es passieren, dass so ein Spinnentier abfällt, sich auf der Couch ein Versteck sucht und beim nächsten entspannten Fernsehabend sich einen menschlichen Wirt sucht.

Bei unseren Haustieren sind Abwehrmaßnahmen im Voraus wichtig.

Es gibt Abwehr und Spot-on Präparate. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass es unterschiedliche Wirkstoffe für Hund und Katze gibt.

So ist z.B. der Wirkstoff Permethrin für Hunde ungefährlich, für Katzen jedoch giftig.

Und nicht jedes Tier verträgt jedes Mittel gleich gut. Mein Katzer hatte mal nach dem Auftragen eines Spot-on Präparates Zuckungen bekommen. Das verging wieder, die Zuckungen hielten aber fast einen ganzen Tag lang an.

Manche Präparate enthalten Mittel, die die Erregungsleitung der Nerven bei Zecken, Flöhen, etc. blockiert. Hierbei handelt es sich um ein Nervengift.

Beim Auftragen von Mittel sollte darauf geachtet werden:

  • kein Kontakt mit Augen oder Schleimhaut
  • Hund/Katze soll es nicht gleich selbst weglecken können
  • Der Bereich muss vollständig getrocknet sein, bevor das Tier dort wieder berührt wird

Ist eine natürliche Alterative besser?

Eine Studie der FU Berlin (Hilker, Kahl, Dautel) ergab, dass Kokosöl einen natürlichen und effektiven Zeckenschutz bietet, denn dieses Öl enthält Laurinsäure. Die Wirkung dieser mittelkettigen Fettsäure hält bis zu sechs Stunden an. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18397516)

Kokosöl, je nach Größe des Tieres 1TL bis 1EL, in der Hand schmelzen lassen und bei Hunden und Katzen an den Beinen, den Bauch, Brust und Hals verstreichen. Das Öl zieht gut ein und wäscht sich auch leicht wieder raus.

Auch wir Menschen können es uns gut zum Schutz auf die Arme, Nacken und Beine auftragen.

Für diejenigen, die nicht schmieren wollen, gibt es auch natürliche Schutzmittel.

Immer wieder heißt es, dass natürliche Alternativen trügerisch sein können und nicht helfen. Immer wieder höre ich auch von Tierbesitzern, dass die chemischen Präparate nichts taugen und nur teuer sind.

Sicherlich wird am Ende alles immer von der Handhabung abhängen.

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