Bettina Staude

Zahnstein bei Hunden und Katzen… Wie kommt der Stein auf die Zähne?

Das Gebiss von Hunden und Katzen ist dazu ausgelegt, ein Beutetier zu fangen. Ihre Schneidezähne greifen wie eine Schere ineinander und dienen zum Zerschneiden von Fleischstücken und zum Abtrennen von Fleisch von den Knochen.

Eine Seitwärtsbewegung des Kiefers ist bei Hunden und auch bei Katzen nicht möglich. Die Fleischfresser bewegen ihren Kiefer nur hoch und runter.

Die Fleischstücke werden eingespeichelt und können so heruntergeschlungen werden. Daher bleibt an den Zähnen nix kleben. Beim Abnagen von Knochen gibt dann es einen Reinigungseffekt, mit dem Beläge mechanisch entfernt werden.

Doch bei Haushunden und auch Hauskatzen fällt dieses ursprüngliche „Beute-fangen“ inzwischen weg. Das Futter ist weich und so können sich Nahrungsreste in den Zahnzwischenräumen festsetzen.

Mikroorganismen mögen Kohlehydrate

In der Mundhöhle leben zahlreiche Mikroorganismen. Sie leben in allen Nischen, auf den Zahnflächen, am Zahnfleischrand, in der wohlig-feuchten Wärme zwischen Zahnfleisch und Zähnen und in den Zahnzwischenräumen.

Die Anzahl und Art dieser Mikroorganismen befinden sich im Normalfall im Gleichgewicht.

Nur: Zahnsteinbildende Bakterien lieben Kohlenhydrate. Bekommen sie viele Kohlenhydrate, verbreiten sie sich geradezu explosionsartig und können sich fleißig um die Entstehung von Zahnstein kümmern.

Deshalb ist vor allem Trockenfutter für die Zähne von Hunden und Katzen ein Problem, da es hauptsächlich aus Kohlenhydraten besteht. Kohlenhydrate stecken vor allem in Getreide (Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Mais und Reis) und natürlich auch in Rübentrockenschnitzeln.

Und dazu kommt: Trockenfutter wird durch den Speichel angelöst. Dadurch entsteht eine klebrige Masse, die an den Zähnen haftet und auf deren rauer Oberfläche sich die Bakterien noch lieber anlagern.

Außerdem verbleiben davon kleinste Futterkrümel im Bereich zwischen Zahn und Zahnfleisch, die sich mit der Zeit durch Speichel auflösen. Sie bilden dann Ablagerungen am Zahn, die zum idealen Nährboden für abbauende Mikroorganismen werden.

Lieber auf richtige Ernährung als Prophylaxe setzen, als mühsame Entfernung des Zahnsteins


Hunde und Katzen können ein gesundes Gebiss behalten, wenn man sie ihrer Anatomie und an ihrem Fressverhalten angepasst ernährt!

Die wichtigste Prophylaxe für gesunde Hunde- und Katzenzähne ist eine artgerechte, natürliche Ernährung, die dem Beutetiervorbild entspricht – also wenige Kohlenhydrate enthält.

Ergänzt wird sie durch die natürlichste und gesündeste Variante der Zahnpflege: Kauen, Kauen und nochmal Kauen! Natürliche Kauprodukte reinigen mechanisch – da sie beim Hineinbeißen nicht direkt zerbröckeln, scheuern sie am Zahn entlang und entfernen den Belag. Sie befriedigen zudem auch das Bedürfnis zu kauen (das liegt in den Genen unserer vierbeinigen Freunde) und sorgen gleichzeitig für sinnvolle Beschäftigung. Zudem werden beim Kauen Endorphine freigesetzt, die entspannen und glücklich stimmen.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Auf Facebook teilen
Auf Twitter teilen
Auf Linkedin teilen